Biographie von KS Sibrand Basa

Familie

Schon meine Großmutter (Carola Petersen) war ausgebildete Sängerin und meine Tante (Daisy Zollenkopf) Pianistin und Klavierlehrerin. Über die Familie meiner Großmutter bestehen familiäre Verbindungen zu dem wegweisenden Klavierpädagogen Prof. Karl Adolf Martienßen und zu der bedeutenden Gesangspädagogin, Schriftstellerin und Dichterin Prof. Franziska Martienßen-Lohmann (1887 - 1971).

Seit 1977 bin ich verheiratet und inzwischen Vater von vier Kindern.

Ausbildung

Mein Geburtsort ist Wuppertal. Ich wuchs in Berlin auf, studierte Kirchenmusik (B-Prüfung) und Gesang (Diplom) an der Hochschule für Musik in Lübeck und absolvierte ein PDVT-Studium in Gesang an der Guildhall School of Music and Drama in London. Mit dem Studium "Speech Communication and Rhetorik" an der Universität Regensburg habe ich meinen Ausbildungshintergrund in Richtung Sprecherziehung/Sprachgestaltung erweitert.

Beruf

Noch während meines Studiums in Lübeck übernahm ich eine hauptamtliche Kirchenmusikerstelle mit allen dazugehörigen Aufgaben: Orgelspiel in Gottesdiensten und Amtshandlungen, Leitung von Kinder-, Jugend- und Erwachsenenchören und einem kleinen Kammerorchester. Nach meiner Studienzeit in London verpflichtete mich das Stadttheater Augsburg als Solisten. Etwas enttäuscht von dieser Arbeit kündigte ich meinen dortigen Vertrag und ging freiberuflich nach Wien. Dort sang ich u. a. an der Volksoper Wien, der Wiener Staatsoper und dem ORF. Gastspiele beim Wiener Sommer und bei den Seefestspielen Mörbisch folgten. Mein Agent Erich Seitter wusste mit mir als vielseitigem Tenor genau das Richtige anzufangen und vermittelte mich zielgenau zu dem jungen Leitungsteam des Freiburger Theaters, Friedel Schirmer und Donald C. Runnicles, die mich in ihr Ensemble verpflichteten. In meinem neuen Vertrag erhielt ich reichlich Gelegenheit, meinen Konzertambitionen nachzugehen.

Opernsänger

Sibrand Basa als Sultan Soliman in Mozarts ZAIDE
(Foto: Jutta Missbach)

In Freiburg begann für mich eine künstlerisch ausgesprochen fruchtbare Zeit, in der ich wertvolle Impulse sowohl in sängerischer wie in darstellerischer und allgemein künstlerischer Hinsicht erhielt. Mit dem in Freiburg erworbenen Können machte ich mich auf und ging an eine größere Bühne, das Opernhaus in Nürnberg. Dort lernte ich wirklich alle Seiten eines Opernbetriebes kennen, von ambitioniertem experimentierfreudigem Zusammenspiel aller Beteiligten bis hin zu stumpfem Musikbeamtentum.  Dem Staatstheater Nürnberg gehörte ich 16 Jahre an und wurde 2008 für meine "künstlerischen Leistungen" mit dem Titel "Bayerischer Kammersänger" geehrt. Vier unterschiedliche GMDs wurden meine musikalischen Chefs, und ich überlebte zwei Intendantenwechsel, bis schließlich der dritte Intendantenwechsel das Ende meiner Arbeit im Festengagement brachte. Die fällige Abfindung bildete für mich die willkommene Starthilfe für den Beginn eines neu orientierten Lebensabschnittes.

Konzertsänger

Entsprechend meiner Studienkombination von Kirchenmusik und Gesang waren Oratorium und auch Lied wichtige Betätigungsfelder für mich. Meine bewegliche Stimme schien prädestiniert für Musik des Barock, für Bach und Händel. Doch auch frühere Musik und Kompositionen der Romantik wuchsen meinem Repertoire zu. Ein besonderes Anliegen waren mir die Evangelistenpartien in Bachs Passionen. Im Liedbereich erarbeitete ich mir ein Repertoire, das von Hans Sachs bis zu Komponisten der Moderne reicht und das auch die großen klassischen Liederzyklen einschließt. Einen Schwerpunkt bildet das Liedschaffen von Benjamin Britten.

Gesangpädagoge

Schon lange hatte ich gespürt, dass auf der Bühne zu singen nicht das Einzige war, was mich interessierte. Schon 1994 habe ich darum angefangen, an der Universität Erlangen-Nürnberg Gesangunterricht für Lehramtsstudierende zu erteilen. Besonders interessierte mich dabei die Vernetzung von Theorie und Praxis, von Pädagogik und eigener künstlerischer Arbeit. In der Folge nahm ich dann auch an der Hochschule für Musik In Nürnberg einen Lehrauftrag für Stimmbildung und Sprecherziehung an. Die Zahl meiner Privatschüler wuchs kontinuierlich. Seit 2008 unterrichte ich zusätzlich Gesang an der Hochschule für kath. Kirchenmusik und  Musikpädagogik in Regensburg.

Sprecherzieher

In den Jahren 2007 bis 2009 schrieb ich mich an der Universität Regensburg für den Studiengang "Speech Communication and Rhetoric" ein und erarbeitete mir damit weitere Grundlagen in dem großen Bereich der Vokalpädagogik, von der die Gesangspädagogik ein Teilbereich ist. Besonders interessieren mich dabei selbstverständlich die vielen Querverbindungen, die zwischen Sprechen, Singen und Kommunizieren bestehen.

Preise

Den Beginn meiner künstlerischen Karriere markieren eigene Preise, die ich beim Bundeswettbewerb Gesang Berlin gewann. Dem folgte ein Stipendium von der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Die Teilnahme am Belvedere-Wettbewerb in Wien brachte mir meine ersten Opernengagements ein. Im Jahr 2008 wurde mir die Auszeichnung "Bayerischer Kammersänger" verliehen wurde.

Auch unter meinen Gesangschülern finden sich Preisträger (z.B. internationaler Cantilena-Wettbewerb Bayreuth). Meine Schülerin Andrea Zeilinger ersang sich den 1. Preis beim internationalen Joseph-Suder-Liedwettbewerb 2010. Ebenso reihen sich Schülerinnen von mir bei den Preisträgern von "Jugend musiziert" ein.

Verbandstätigkeit

Meine Freundin und stimmbildnerische Beraterin, Prof. Beata Heuer-Christen, mit der ich seit zwanzig Jahren zusammenarbeite, hatte mich von Anfang an für die Arbeit des Bundesverbandes Deutscher Gesangspädagogen BDG zu interessieren versucht und mir die Symposien der Lohmann-Stiftung nahegebracht. So war es nur konsequent, zunächst in den BDG einzutreten, später Mitglied bei der Lohmann-Stiftung für Liedgesang in Wiesbaden zu werden und mich schließlich sogar in den Vorständen zu engagieren. Seit 2002 bin ich sowohl stellvertretender Vorsitzender der Lohmann-Stiftung für Liedgesang e.V. als auch seit 2003 Schriftführer im Bundesverband Deutscher Gesangspädagogen BDG e.V. Seither bin ich für die Herausgabe die Publikationen des BDG zuständig und organisiere Symposien und andere Fortbildungsveranstaltungen. Auch im größten Gesangspädagogenverband der Welt, dem NATS, bin ich seit Jahren Mitglied und nehme regelmäßig an nationalen und internationalen Kongressen teil.

Uraufführungen

Neue Musik hat mich stets besonders interessiert. Das entspricht meiner Experimentierfreude und meiner Neugier. So wurde ich für etliche Uraufführungen verpflichtet wie z.B. "Kosmischer Advent" von Rainer Kunad in Ulm oder "Leyla und Medjnun" von Detlev Glanert bei der Münchener Biennale oder das EXPO-2000 Stück "Tag Nacht Traumstaub" von Annette Schlünz.