In meinem Elternhaus spielte Musik eine herausragende Rolle. Dennoch erfuhr ich erst kurz vor dem Tod meines Vaters, dass seine Mutter eine ausgebildete Sängerin war, die an der königlichen Hochschule für Musik in Berlin studiert hatte. Warum hatte er mir das nicht früher erzählt? Auch meine Tante hatte dort Klavier studiert. In meinem Gesangsstudium und meinem Weg auf die Opernbühne wurde ich zwar von meinen Eltern nicht unterstützt, doch sah mein Vater mit einer gewissen distanzierten Bewunderung meinen Werdegang. Es machte mich sehr glücklich, dass er Zeuge der wichtigsten Stationen meiner Karriere wurde: z.B. die bahnbrechende Inszenierung der "Entführung aus dem Serail" von Christoph Loy (1991), in der ich mir die Rolle BELMONTE in ihrer Tiefendimension erarbeiten durfte, und die vielen Aufführungen der Bachschen Passionen, für die ich in nicht enden wollender Kleinarbeit an den Evangelistenpartien und Arien gefeilt habe. Auch Literatur, Sprache und Sprechkunst spielten in meinem Elternhaus eine herausgehobene Rolle.
Die Mitgliedschaft in den Gesangspädagogenverbänden hatte für mich zunächst lediglich den Grund, mich fortzubilden. Seit 2002 begann ich, selbst in der Fortbildung tätig zu werden und mich in Vorstandsämtern zu engagieren: